Evangelisch-Lutherische
Kirchgemeinde Sebnitz-Hohnstein
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Andacht
»Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker.«
Offenbarung 15, 3
Lesen Sie gern Bücher? Ich schon. Normalerweise fange ich vorn an, lerne die Figuren kennen, verfolge die Handlung, und am Ende löst sich alles auf. In der Bibel ist es ähnlich. Der Spannungsbogen endet im Buch der Offenbarung, das das Ende der Welt beschreibt. Dieser Vers stammt aus genau diesem letzten Buch der Bibel. Die Offenbarung ist voller Bilder und beschreibt in dramatischen Farben den Untergang der Welt, inklusive Drachen, Engeln, die Posaune spielen, und Plagen, die die Erde heimsuchen.
Auch wenn ich keine Drachen gesehen habe und die Zerstörung der Welt oft weit weg ist, kenne ich dieses Gefühl: das Gefühl, dass alles zu Ende ist. Kein glorreicher Abschluss, sondern das Scheitern. Vielleicht kennen Sie das auch? Haben Sie sich schon einmal so gefühlt? Welchen Weg sind Sie gegangen und wo hat er Sie hingeführt? Mussten Sie den Kurs korrigieren, und wer hat Ihnen geholfen?
»Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker..«
Dieser Gedanke tröstet mich. Nicht, weil er Antworten gibt oder den Weg genau beschreibt. Er sagt mir nicht, wie ich handeln soll oder welche Abzweigungen richtig sind. Aber es beruhigt mich, dass ihn, und ich muss ihn nicht allein gehen. Sein Weg ist zuverlässig und bricht nicht unter mir zusammen, auch wenn ich noch nicht um die nächste Ecke schauen kann. Sein Weg ist gerecht – ich muss mich nicht sorgen, zu kurz zu kommen.
Nach dem düsteren Ende malt die Offenbarung ein weiteres Bild: Das neue Jerusalem, eine Welt nach dem Ende. Das Buch endet also nicht wirklich, sondern weist auf eine Fortsetzung hin. Wenn Sie Geschichten voller Bilder und Hoffnung mögen, lesen Sie doch mal Offenbarung 21 und entdecken, wie diese neue Welt aussehen wird.
Es grüßt Sie herzlich Ruth Gulbins