Evangelisch-Lutherische
Kirchgemeinde Sebnitz-Hohnstein
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Louis Spohr – das ging ins Ohr!
Partnerschaft Weißenburg-Sebnitz
Seit mehr als 30 Jahren besteht und lebt eine besondere Partnerschaft zwischen den beiden Städten Weißenburg in Franken und Sebnitz in Sachsen. Schon 1987, zwei Jahre vor der deutschen Wiedervereinigung, gab es auf Initiative der Weißenburger Familie Strunz erste Kontakte. Unmittelbar nach der Wende entstanden durch den Besuch von Weißenburger Kirchenvorstands-Mitgliedern und durch den Gegenbesuch des damaligen Pfarrers Lienig erste persönliche Verbindungen. Eine stetige Reihe von Besuchen und Gegenbesuchen auch in den gesellschaftlichen Bereichen Schule, Politik, Kirche, Kultur und Wirtschaft festigte diese Freundschaft.
Michael Haag
Gemeinsames Musik-Projekt
Das Oratorien-Projekt »Die letzten Dinge« in diesem Jahr setzte in der schönen Folge des Austauschs im Bereich der evangelischen Kirchenmusik einen erneuten Höhepunkt: Über einen Zeitraum von vielen Wochen und eine Entfernung von mehr als 400 km hatten die Kantorei St. Andreas Weißenburg und die Peter-Pauls-Kantorei Sebnitz den anspruchsvollen Chorpart jeweils mit ihren Kantoren einstudiert.

Anfang Oktober, am Tag der deutschen Einheit, war es dann soweit: Sängerinnen und Sänger aus beiden Kantoreien brachten gemeinsam mit Solisten und Orchester das Oratorium »Die letzten Dinge« von Louis Spohr in der St. Andreaskirche in Weißenburg unter der Leitung von KMD Michael Haag ein erstes Mal mit großen Erfolg zum Erklingen.

Am ersten November-Wochenende gab es dann den Gegenbesuch der Weißenburger Kantorei St. Andreas in Sebnitz. Auch hier standen wieder die gemeinsame Aufführung von Spohrs selten zu hörendem Oratorium und die dafür notwendigen Proben vor Ort mit Solisten und Orchester im Mittelpunkt. Aber auch die Sebnitzer Museumsnacht am Freitag war ein besonderes Erlebnis für unsere Gäste.
Albrecht Päßler
Gelungene Oratorien-Aufführung als Höhepunkt der Konzertreihe MUSIK IN PETER-PAUL 2018

Zur Aufführung des Oratoriums »Die letzten Dinge« am Sonnabend, 3. November wurden dann in der gut gefüllten Peter-Pauls-Kirche die 75 Sängerinnen und Sänger der beiden Kantoreien, die Solisten sowie die Musiker der Elbland Philharmonie Sachsen mit Spannung erwartet und boten eine eindrucksvolle Kulisse im Altarraum der Sebnitzer Stadtkirche. Als kurz nach 17 Uhr das feierliche Glockengeläut verstummte, wurden die Konzertgäste vom Kirchenvorstand begrüßt und kurz in die Thematik des Oratoriums eingeführt. Passend für die Zeit am Ende des Kirchenjahres hat Louis Spohr das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung des Johannes, in den Mittelpunkt seines Werkes gestellt und eindrucksvoll musikalisch umgesetzt. Mit abwechslungsreichen Klangfarben vertont er Themen, wie die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens, die Hoffnung auf das ewige Leben in Gottes neuer Welt, das Weltgericht und die Vision eines neuen Himmels und einer neuen Erde. Dies konnten auch die Konzertbesucher in jeder Stelle des fast eineinhalbstündigen Werkes eindrucksvoll miterleben. Die jeweils zu Beginn des zweiteiligen Oratoriums stehenden großen sinfonischen Orchestereinleitungen trugen die Elbland Philharmoniker mit feierlicher Einfühlsamkeit vor. Der warme Klang der Streicher wurde durch eine beeindruckende Akustik im kassettenholzüberspannten Kirchenraum an die Ohren der Zuhörer weitergegeben. Spätestens als die wunderbar aufspielenden Blechbläser beherzt zum Einsatz kamen und die Pauken erklangen wurde klar, dass der heute eher unbekannte Komponist Louis Spohr zu Recht in einer Linie zwischen Händel, Haydn und Mendelssohn genannt werden kann.
Passend zu diesem Klangerlebnis griffen danach Chor und Solisten diese Stimmung in einem intensiven Wechselspiel auf und bauten sie in einem großen Spannungsbogen zu dem fast mystisch wirkenden Chor »Gefallen ist Babylon« aus. Hier zeigte sich, wie ausgewogen und sicher der vereinigten Kantoreien mit lockerer Singfreude dem Taktstock von Kantor Päßler folgten. Die aus Dresden stammenden Solisten Marie Hänsel (Sopran), Maria Tosenko (Alt), Hauke Möller (Tenor) und Jürgen Hempel (Bass) meisterten, egal ob unisono oder im Wechselspiel mit dem Chor, solistisch, im Duett oder als sich wunderbar ergänzendes Quartett souverän ihre Parts. Besonders gefielen dabei die Sopranistin und der Tenor in ihren Solopassagen.
Das anspruchsvolle Oratorium, das mit den letzten Worten der Bibel einen Bogen vom Leben und Tod hin zum neuen Himmel der Ewigkeit spannt, endete in einem freudig-festlichen Halleluja-Chor und fand damit den passenden Abschluss für dieses rundum gelungene Chorkonzert. Nach einer kurzen andächtigen Pause zeigte der anhaltende Applaus der Besucher, dass sich das Wagnis, ein so selten aufgeführtes Werk anzugehen, für alle Beteiligten gelohnt hat.
Johannes Weßner
Danke!
Für das Wochenende in Sebnitz gilt ein besonderer Dank allen Quartiergebern, allen an der Planung und Vorbereitung des Besuchs Beteiligten sowie allen die mit tatkräftiger Unterstützung dazu beigetragen haben, dass es wieder eine sehr schöne Begegnung mit unserer Partnergemeinde Weißenburg geworden ist.
Albrecht Päßler